Aufhellen von rohen Holzoberflächen.
Ein Bleichprozess beruht in allen Fällen bei der chemischen Bleiche wie auch bei der Naturbleiche (UV-Licht) auf einer chemischen Zersetzung der färbenden Verbindung durch die Einwirkung von Sauerstoff. Durch diesen chemischen Vorgang wird die färbende Verbindung in eine leicht auswaschbare farblose Verbindung überführt. Um diesen Prozess in Gang zu setzen, eignen sich verschiedene chemische Substanzen mit unterschiedlicher Wirkungsintensität. Ein mildes Bleichmittes ist Zitronensäure, die in gesättigter wässriger Lösung kalt auf das rohe Holz aufgetragen wird, genauso wie Oxalsäure (Kleesalz). Diese besitzt eine etwas stärkere Bleichwirkung, ist aber giftig.
Tipp: Werden die wässrigen Lösungen (Zitronensäure/
Oxalsäure) erwärmt, verstärkt sich die Bleichwirkung.
Ein sehr starkes Bleichmittel ist Wasserstoffsuperoxyd. Vor Gebrauch immer in den Herstellerhinweisen auf der Verpackung über die einzuhaltenden Schutzmaßnahmen informieren, wie Gummihandschuhe, Schutzbrille, Schürze.
Eine kleine Menge in einen Kunststoffbecher füllen, die zu bleichende Fläche entstauben und mit einem Pinsel, besser noch mit einem Wattestäbchen (bei kleinen Flächen), die Wasserstofflösung gleichmäßig auftragen. Kleine Luftbläschen treten aus dem Holz und zeigen den Beginn der Bleichwirkung an. Nachdem die Flüssigkeit auf der Fläche an der Luft abgetrocknet ist, sieht man eine deutliche Aufhellung des Farbtons. Mit Wasserstoff gebleichte Flächen können erst nach 48 Stunden Ablüften mit einer geschlossenporigen Oberflächenbeschichtung (Schellackpolitur) überzogen werden.
Tipp: Wird die zu bleichende Fläche vorher mit Salmiakgeist oder Ätznatronlösung angefeuchtet und anschließend Wasserstoffsuperoxyd aufgetragen, verstärkt sich die Bleichwirkung erheblich.