Furnierblasen
Ein Schaden, den man leider öfters sieht.
Zu Beginn unserer Arbeit entfernen wir eine Markierung und bohren die Blase an einer dunklen Stelle der Maserung am Rand an. Am gegenüberliegenden Rand der Blase setzen wir eine zweite Bohrung. Beide Bohrungen müssen bis zum Hohlraum unter dem Furnier reichen.
Wir ziehen unsere Einwegspritze mit heißem Wasser auf, setzen den Spritzenhals auf eines der beiden Löcher und drücken das Wasser in die Blase. Das heiße Wasser löst den harten, alten Knochenleim unter dem Furnier an und spült evtl. Schmutz durch das zweite Loch hinaus. Gleichzeitig wird durch die Feuchtigkeit das Furnier geschmeidig und biegsam. Durch leichten Druck mit dem Finger auf die Furnierblase pressen wir das Wasser heraus und nehmen es mit einem sauberen Tuch von der Oberfläche ab.
Anschließend wiederholen wir den gleichen Vorgang mit warmen Knochenleim. Ist die Konsistenz des Leims zu dick, können wir ihn mit heißem Wasser in der Spritze verdünnen.
Die Blase sorgfältig ausdrücken, damit später keine Erhebungen durch zuviel Leim zurückleiben. Anschließend die Blase nieder pressen. Randnahe Furnierblasen lassen sich am einfachsten mittels eingewachsten Holzklötzchen (damit es nicht kleben bleibt) und Zwinge pressen.
Blasen, die wir mit einer Zwinge nicht mehr erreichen,
können wir mittels eingewachster Holzklötzchen und Furniernägel pressen.
Eine Furnierblase mit dem Skalpell einzuschneiden ist nicht ratsam, da das Furnier durch die Leimfeuchtigkeit aufquillt und so die Schnittkanten nur schwer nieder zu leimen sind. Es treten Niveauunterschiede in der Furnieroberfläche durch Überlappen der Schnittkanten auf. Diese Differenz müssten wir mit einer Ziehklinge oder Schleifpapier entfernen, wobei wir die empfindliche Patina des Holzes zerstören würden. Die kleinen Nagellöcher im Furnier werden von der Politur geschlossen.